Pfarrkirche St. Josef

Glocken

Das neue Bronzegeläut aus den Jahren 1996 und 1997

Seit 1921 hingen im Kirchturm vier Stahlgussglocken, die im Laufe der Jahre reparaturanfällig geworden waren. In den Jahren 1993 und 1994 hatten sich zwei Klöppel gelöst, die aber keinen größeren Schaden angerichtet hatten. Der verrostete Glockenstuhl sowie einige Risse im Mauerwerk machten eine größere Sanierung notwendig. Diese Arbeiten sowie der Guss eines neuen Geläutes wurden im Jahr 1996 durchgeführt.
Z
ahlreiche Zuschauer hatten sich am 19. März auf dem Kirchplatz eingefunden. Die bereits entfernten Schallfenster machten es möglich, die alten Glocken ein letztes Mal schwingen zu sehen.

Danach begann die Demontage der Anlage. Die Glocken wurden innerhalb des Turmes mit Hilfe einer Seilwinde zu Boden gelassen. Da sie wegen ihrer Größe nicht durch die Orgelbühnentür passten, musste das Mauerwerk weggespitzt werden. Eine größere Verschmutzung des Kirchenraumes wurde durch Errichtung einer Staubschutzwand vermieden. Anschließend wurden die Schäden im Mauerwerk ausgebessert und zur Stabilisierung des Turmes zwei Betondecken eingezogen.

Am 12. April fuhr eine größere Gruppe aus der Gemeinde mit dem Bus nach Gescher, um in der Glockengießerei „Petit & Gebr. Edelbrock“ den Guss der neuen Glocken zu erleben. Die Glockenbronze besteht aus 78% Kupfer und 22% Zinn und wird auf 1200 Grad erhitzt. Die aus den Gussformen entweichenden Gase wurden mit Josef 032 Kirchenmusik feuchten Birkenstämmen abgefackelt und boten ein beeindruckendes Schauspiel. Die Kommunionkinder des Jahres durften bei diesem Ereignis dabei sein und wurden dafür entschädigt, dass am Weißen Sonntag keine Glocken läuten würden. Nach einer Woche wurden die Glocken ausgegraben und mussten zunächst gesäubert werden.
Inzwischen konnte in der Glockenstube ein neuer Glockenstuhl aus afrikanischem Hartholz installiert werden.
Am Samstag, 4. Mai trafen die neuen Glocken in Habinghorst ein und wurden zunächst vor der Kirche abgestellt.
Am 5. Mai erfolgte die feierliche Glockenweihe, bei der die Kommunionkinder und die Kinder des Kindergartens mit kleinen Glöckchen läuteten.

Nun erfolgte die Montage der Glocken. Mittels einer vor dem Kindergarten aufgestellten Winde, deren Seil durch ein Glockenfenster sowie oben im Josef 068 Glocken Turm über eine Rolle innen  wieder nach unten lief, wurden die Glocken in die Glockenstube gezogen. Einen gewaltigen Schreck gab es, als die größte Glocke in einer Luke stecken blieb, die erst verbreitert werden musste. Nach zwei Wochen waren die Arbeiten beendet und in einer feierlichen Andacht am 19. Mai um 18.00 Uhr wurde beginnend mit der Kleinsten jede Glocke einzeln geläutet.
Nach der Andacht zog die versammelte
Gemeinde auf den Kirchplatz, um dort das volle Geläut zu hören.

Nach einigen Wochen erwies sich, dass es im Plenumklang ein akustisches Loch gab. Deshalb wurde im Februar 1997 eine sechste Glocke nachgegossen, die seit dem Osterfest 1997 den Klang des Geläutes abrundet.

 

Glocke

1

2

3

4

5

6

Name

Jesus Christus

Josef

Barbara

Maria

Ludger

Liborius

Gussjahr

1996

1996

1997

1996

1996

1996

Schlagton

D’

E’

Fis’

A’

H’

Durchmesser in Millimeter

1640

1340

1240

1190

920

810

Gewicht in kg

2436

1570

1200

908

520

352

 

Auf den Glocken befinden sich Bildnisse ihrer Namenspatrone, die vom heimischen Künstler Paul Reding gestaltet wurden.

Die Namen und Aufschriften der Glocken im Einzelnen:

 

Glocke 3 "Barbara" Glocke 3 "Barbara" Glocke 1   „Jesus Christus“      
Ich bin die Auferstehung und das Leben
Im Jahr des Papstbesuches 1996

Glocke 2   „ Josef“                       
Bleibe treu bis in den Tod

Glocke 3   „Barbara
              
Wer das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen

Glocke 4   „Maria“                        
Meine Seele preiset den Herrn

Glocke 5   „Ludger“
                     
Ihr sollt meine Zeugen sein 
(
bis 1960 zu Münster gehörig)

Glocke 6   „Liborius“                   
Laßt eure Priester am Altar nicht allein!    

 

 

 

Die Glocken 1, 2, 4 und 5 werden von mechanischen Hammerwerken angeschlagen.

 

Die Glocken 4 und 5 bilden den in Castrop-Rauxel einmaligen Doppelschlag der Turmuhr zu jeder Viertelstunde

 

Die Glocke 1 schlägt die vollen Stunden. Sie dient außerdem als Wandlungsglocke. Der Schalter dafür befindet sich am Spieltisch der Orgel.

 

Die Glocke 2 läutet um 12 Uhr und 18 Uhr die Einleitungsschläge zum Angelus. Darüber hinaus dient sie als Totenglocke.

 

Die Glocke 4 läutet um 12 Uhr und 18 Uhr den Angelus.

 

 

Durch den weichen Klang der Glockenbronze entfällt der bei Stahlglocken übliche harte Prallschlag des Klöppels, so dass die Umgebung das Geläut angenehm und weniger laut empfindet.  

 

Josef 017 Glocken

 

 

Nach dem Abtransport der alten Glocken blieb die kleinste Glocke in der Kirche und steht seitdem als Denkmal im Windfang der Kirche.

 

 

Bei Fragen und für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unseren Kirchenmusiker Wolfgang Friebe. Tel: (02367) 1571.

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